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Animate: Laudanum (Review)

Artist:

Animate

Animate: Laudanum
Album:

Laudanum

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 38:28
Erschienen: 11.07.2025
Website: [Link]

„Willkommen bei ANIMATE. Hier ist eine Gruppe von polnischen Jungs - die Musik als Heilmittel für den Alltag nutzen, um seine Schmerzen zu behandeln; drei Jungs, die irreparable Schäden dank ihrer Faszination für Rock erlitten haben.“ (ANIMATE als Kurzvorstellung unter ihrer bandcamp-Seite)

Da haben sich die drei Herren hinter ANIMATE aus dem Prog-Land Polen nach ihrem begeisternden Debüt „Infinite Imaginations“ eine ganze Menge Zeit gelassen (knapp 4 Jahre), um diesen ähnlich beeindruckenden „Laudanum“-Nachfolger auf alle Freunde instrumental druckvollen Progressive Rocks mit metallischer Schlagseite loszulassen.

Manchmal lohnt sich diese Wartezeit aber – so wie im Falle von „Laudanum“, dem chemisch hochexplosiven Album, auf jeden Fall.


Erste Frage also: Was passiert, wenn man die drei unterschiedlichen Flüssigkeiten in ihren Glasröhrchen auf dem Frontcover miteinander vereint?

Das Ergebnis ist auf diesem leider etwas kurz geratenem Album nachzuhören. Denn hier gibt’s Retroprog + Metal + Wissenschaft (Konzept hinter dem Album und sehr schön gestaltetem Booklet, egal, ob das alles rein instrumental geboten wird) als Mixtur, die es wirklich in sich hat.
Noch dazu scheinen sich die Jungs auch ganz der einen oder anderen umstrittenen Philosophie hinzugeben und damit der Religion (die offensichtlich in ihrer Geschichte viel zu oft den Naturwissenschaften im Wege stand und noch immer steht) auf die Soutane zu treten, wenn sie unter dem Titeltrack mit dem wohl weltberühmten, aber dieses Mal zum Glück etwas ausführlicheren Zitat von Karl Marx aufwarten: „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt der herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist Opium für das Volk.“


Demgegenüber steht beispielsweise ein Zitat von Einstein unter „Cells“: „Wenn du tief in die Natur hineinschaust, dann wirst du vieles besser verstehen.“

Schon allein die vielen Zitate im Booklet sind lesens- und lohnenswert. Auch weil sie mit der Musik fusionieren. Man die Stücke mit all ihrem Druck und manchmal auch in ihrer instrumentalen Aggression so bestens versteht. Bei ANIMATE sind die großartigen PLANET X oder LIQUID TENSION EXPERIMENT nie weit. Und in ihnen lebt von Anfang bis Ende der „Geist der Neugier“, der sich aus dem Zitat von Maria Curie: „Seien Sie weniger neugierig auf Menschen, sondern mehr neugierig auf Ideen“, ergibt.


Aber auch spezielle Effekte oder Collagen machen die Musik hinter „Laudanum“ aus. So lebt der kurze Album-Opener von einem klassischen Radioeffekt (also das Suchen nach dem richtigen Sender in einem Radio), der einen ja bereits seit „Wish You Were Here“ immer wieder anzieht und Spannungen aufbaut. Und dann lässt es das Trio mit fetten Bässen, treibendem Schlagzeug und druckvollen, permanent riffenden E-Gitarren so richtig krachen und entfachen ein pures Musik-Inferno.


FAZIT: Laut eigener Aussage sind ANIMATE „vier Jungs aus Polen, die irreparable Schäden dank ihrer Faszination für Rock erlitten haben“. Und genau diese Faszination geben sie in ihrer hochexplosiven, fein zusammengemischten Kombination aus Retroprog + Metal + Wissenschaft (Konzept hinter dem Album und sehr schön gestaltetem Booklet) rein instrumental wieder, wobei sie ein beeindruckendes, etwas (zu) kurz ausgefallenes, Statement zwischen altehrwürdigem (Glasröhrchen grün 1), feurigem (Glasröhrchen rot 2) und metallischem (Glasröhrchen blau 3) Progressive Rock hinterlassen.


Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 73x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Broadcast 4 You
  • Spirit Of Curiosity
  • Cells
  • Virgo Comet
  • Laudanium
  • Arise From The Sand
  • Bonustrack:
  • Blue Dot (Aka Web Of Madness)

Besetzung:

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